Was ist Freiheit – in Zeiten der Pandemie?
Dinge im Namen der Freiheit zu sagen und zu tun, ist voller Pathos, und im Ausgangspunkt auch absolut verständlich. Denn der Anspruch auf Selbstbestimmung, auf Selbstverwirklichung ist gerade in der westlichen Welt massiv gestiegen. Natürlich möchte kaum jemand in frühere, unfreie Zeiten zurück, in denen das Leben qua Geburt vorbestimmt war, Menschen andere Menschen als Sklaven hielten oder im Prinzip alle, die nicht vermögende Männer waren, in der Gesellschaft nichts zu sagen hatten. Dennoch ist der Ruf nach Freiheit, der gerade in der Pandemie besonders pathetisch erschallt, mehr als nur ambivalent, teils bigott und manchmal sogar amoralisch.